Auf einen Blick:
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Veranstaltungsbeschreibung:
Themenabend:
In Zeiten, in denen sich das Verlangen nach Gerechtigkeit immer häufiger zu lautstarken Forderungen nach mehr Repression, Strafe und Ausgrenzung verwandelt, ist es besonders wichtig, andere, heilsamere Geschichten zu erzählen und zu hören. Geschichten, die uns einander besser verstehen lassen. Geschichten, die uns unsere Ängste, Traurigkeit und Wut lindern können. Geschichten, die uns gegenseitig stärken und ein wichtiger Nährboden für einen sorgsameren, respektvolleren Umgang miteinander sein können. Dies gilt sowohl für alltägliche Ärgernisse und Konflikte im Kleinen als auch für den Umgang mit persönlichen Lebenskatastrophen im Großen.
Anlässlich der International Restorative Justice Week soll es am Themenabend „Täter-Opfer-Ausgleich – Auf dem Weg zur Wiederherstellung des sozialen Friedens“ um die bereits vorhandenen Möglichkeiten gehen, eben hierfür – selbst in Zusammenhang mit strafrechtlich relevanten Konflikten (Kriminalität) – einen entsprechenden Rahmen zu schaffen. Denn Straftaten sind oftmals nicht nur eine besondere Form von Normabweichungen, sondern auch Verletzungen von Menschen und Beziehungen, die ihre individuelle Geschichte haben.
Als ein Angebot des Täter-Opfer-Ausgleichs (im Englischen: Restorative Justice) hat sich in Köln seit den 1980er Jahren und bundesweit seit den 1990er Jahren die Mediation in Strafsachen bewährt, um Betroffene und Verantwortliche von Straftaten bei der Klärung ihres Konflikts zu unterstützen. So ist der Täter-Opfer-Ausgleich eine Einladung an die Beteiligten, einen Umgang mit dem Geschehen zu finden: selbstbestimmt, freiwillig, auf Augenhöhe, bedürfnis- und lösungsorientiert, unbürokratisch und kostenfrei. Die Straftat und die persönlichen Geschichten sind hierbei Ausgangspunkt für einen Dialog zur Wiederherstellung des sozialen Friedens. Mithilfe von allparteilichen Vermittler*innen wird ein sicherer Rahmen geschaffen, in dem gewaltfreie Kommunikation garantiert sowie Verantwortungsübernahme, Wiedergutmachung und Versöhnung möglich als auch Reviktimisierung vermieden werden können.
Durch (Impuls-)Vorträge von einem Mitarbeiter des TOA-Servicebüros und einem Bundesanwalt a. D. sowie einem Improvisationstheater mit einer professionellen Mediatorin in Strafsachen und zwei renommierten Kölner Schauspieler*innen wird an diesem Abend auf eine kurzweilige Art über den Täter-Opfer-Ausgleich informiert. Hierbei wird sowohl über Chancen als auch Grenzen gesprochen und diskutiert. Besondere Berücksichtigung erhält hierbei das Thema Opferschutz.
Im Vorfeld dazu werden in der Kirche St. Michael sieben Exponate aus dem Forgiveness Project ausgestellt.
Schlagworte: Täter-Opfer-Ausgleich, Mediation in Strafsachen, Restorative Justice, Gewaltfreie Kommunikation, Selbstbestimmung, Selbststärkung/Empowerment, Wiedergutmachung, Versöhnung, Vergebung, Friedensbildung
Themenabend:
Mit dem Forgiveness Project aus Großbritannien werden Geschichten von Vergebung erzählt, um Hoffnung, Empathie und Verständnis zu stärken. Vision des Projekts ist eine Zukunft frei von gewaltvollen Konflikten und Kriegen durch das Heilen der Wunden der Vergangenheit.
Marina Cantacuzino, Initiatorin des Forgiveness Projects, gestaltete gemeinsam mit dem Fotografen Brian Moody diese Ausstellung, die weltweit gezeigt wird. Ihr Schirmherr ist der südafrikanische Bischof und Nobelpreisträger Desmond Tutu, ehemaliger Vorsitzender der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission.
Im Rahmen der Veranstaltung werden sieben Exponate der deutschsprachigen Ausstellung gezeigt, die Geschichten aus verschiedenen Ländern der Welt beinhalten, in denen Menschen von ihren persönlichen Erfahrungen im Ringen mit dem komplexen und sehr kontroversen Thema Vergebung berichten.