Video: Mehr RJ - weniger Strafen!

DBH e. V.

Anlässlich der internationalen Restorative Justice Woche 2020 (#RJWEEK) veranstaltete das TOA-Servicebüro des DBH e. V. letztes Jahr am 20. November einen interdisziplinären Onlinefachtag zum Thema: "Heilen statt Strafen - internationale und interdisziplinäre Perspektiven einer Restorative Justice ("Healing instead of Punishing")".

Der Eröffnungsvortrag zu "Mehr Restorative Justice und weniger Strafen? – aus Richter:innenperspektive" von Dr. Clivia von Dewitz ist nun online auf dem youtube-Kanal des TOA-Servicebüros zu finden.

In diesem Vortrag spricht Frau Dr. von Dewitz darüber, wie Restorative Justice in anderen Ländern praktiziert wird und was davon im deutschen Justizsystem umgesetzt werden könnte.

2018 hat sie sich für zwei Jahre beurlauben lassen und konnte mehrere Monate in Neuseeland, Kanada, Alaska und auf den Hawaii-Inseln verbringen und erfahren, wie dort Restorative Justice praktiziert wird. In Neuseeland konnten Jugendhaftanstalten geschlossen werden, nachdem 1989 ins Gesetz eingeführt worden war, dass jedes Jugendverfahren zur Durchführung einer Familien-Gruppen-Konferenz (eine Unterform von Restorative Justice) abzugeben war. Kanada hat besondere Gefängnisse für ihre Ureinwohner:innen etabliert, sog. Healing Lodges, in denen Inhaftierte an besonderen Therapien teilnehmen (müssen) und über Älteste (elders) wieder mit ihrer Ureinwohner:innenkultur in Kontakt kommen, was zu einem deutlichen Rückgang von Straftaten geführt hat. Überall dort, wo der Fokus auf Heilung, Wahrheit und Versöhnung gelegt wurde, ging die Begehung von Straftaten deutlich zurück. Es ist Zeit, unsere Strafjustiz zu überdenken und zu erkennen, dass schärfere Strafvorschriften und hartes Durchgreifen keine Sicherheit bringen, sondern eher das Gegenteil.

 

Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz 

Mitglied im:

European Forum for Restorative Justice Bundesverband Meditation

 

 

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