Restorative-Justice-Praktiken
Kreisverfahren
Zweitägiges Seminar
in Berlin
Seminarbeschreibung
Konfliktregelung, insbesondere in Strafsachen, bedeutet auszugleichen zwischen verschiedenen subjektiven Erlebnis- und Alltagswelten, auszugleichen zwischen verhärteten Fronten, verborgenen Ängsten, Vorurteilen, verdeckter oder offener Abwehr. Hinzu kommt der der Wunsch nach Befriedung.
Mediator*innen vermitteln demnach nicht nur zwischen den beteiligten Konfliktparteien (interpersonell), sondern auch zwischen inneren Konflikten (intrapersonell) wie bspw. widerstreitenden Gefühlen, Interessen und Bedürfnissen.
Kreisansätze bieten Räume für Betroffene von schmerzhaften Konflikten, um gemeinschaftlich zusammenzukommen. Das Einbeziehen der mittelbar Betroffenen (z. B. des sozialen Umfelds) in den Bewältigungsprozess ist das Besondere an ihnen.
Sich mitzuteilen und einander bewusst zuzuhören, ermöglichen es Verantwortung wahrhaftig zu übernehmen. Außerdem bleibt niemand mit dem Geschehen und/oder den Auswirkungen allein.
Es gibt verschiedene Kreisansätze, die in der Restorative Justice Anwendung finden. In diesem Seminar sollen drei von ihnen anhand von Beispielen vorgestellt werden: Talking Circles (Redekreise) sowie Restorative Circles nach Dominic Barter und Restorative Circles vom Institute for Restorative Practices (heilende Kreise).
Neben den individuellen Strukturelementen der einzelnen Ansätze gibt es gemeinsame Prinzipien, die die Kreise ihre Kraft und Wirkung entfalten lassen. Auch diese Prinzipien werden in dem Seminar thematisiert.
Fachliches Ziel des Seminars ist es, Kreisverfahren kennenzulernen, die in der Restorative Justice Anwendung finden. Das Seminar ist der Einstieg in ein prozessorientiertes Lernen zu diesem Thema.
Schwerpunkte des Seminars
Die inhaltlichen Schwerpunkte gestalten sich rund um die Kreisverfahren als Restorative-Justice-Praktiken:
Methoden und Ansätze
Methodisch gestaltet sich das Seminar aus:
Zielgruppe
Das Seminar richtet sich an alle Praktiker*innen im Täter-Opfer-Ausgleich sowie in der Opfer- und Täterhilfe (z. B. Bewährungshilfe, Gerichtshilfe und Jugendgerichtshilfe bzw. Jugendhilfe im Strafverfahren). Ferner richtet es sich an Personen, die aufgrund ihrer Berufs- und/oder Lebenssituation im Umgang mit Menschen erfahren sind und sich für das Thema interessieren.
Aufbau des Seminars
Das Seminar ist als zweitägige, aufeinander aufbauende Veranstaltung konzipiert. Eine Anmeldung ist nur für die Teilnahme an beiden Seminartagen möglich.
Tag 1 |
8 Unterrichtsstunden |
Tag 2 |
8 Unterrichtsstunden |
Gesamt |
16 Unterrichtsstunden |
Am Ende der Veranstaltung erhalten Sie eine Teilnahmebescheinigung.
Referentin
Annett Zupke arbeitet seit fast 20 Jahren mit Gruppen rund um Themen der Kommunikation, seit 2008 primär mit dem Ansatz der Gewaltfreien Kommunikation. Sie ist vom Internationalen Zentrum für Gewaltfreie Kommunikation (CNVC) zertifiziert, begleitet Gruppen und Familien bei der Aufarbeitung von schmerzhaften Konflikten mit Hilfe von Kreisprozessen wie u. a. Restorative Circles.
Annett Zupke ist Mitglied im European Forum for Restorative Justice (EFRJ). Die Etablierung von Restorative Justice liegt ihr am Herzen, dafür hält sie Vorträge und bietet Seminare sowie Filmabende an. Für den Dokumentarfilm „Beyond Punishment“ (Deutschland, 2015) begleitete sie als Mediatorin die Hinterbliebenen eines Mordopfers sowie den dafür Verantwortlichen im Rahmen eines möglichen Begegnungsprozesses. Seit 2018 betreut sie die deutschsprachigen Exponate der internationalen Wanderausstellung vom „The Forgiveness Project“.
Veranstaltungsort und Termine
Veranstaltungsräume:
GLS Campus
Kastanienallee 82
10435 Berlin – Prenzlauer Berg
https://gls-campus-berlin.de
Seminartermine:
Die neuen Termine (zweitägig) werden noch bekanntgegeben.
Beide Seminartage beginnen jeweils um 10.00 Uhr und enden um 17.00 Uhr.
Kosten
Teilnahmegebühr: 240,00 €
Verpflegung: 95,00 € (Tagungsgetränke, Lunchbuffet am Mittag sowie Kaffeepausen mit Snack/Obst)
Übernachtungsmöglichkeiten sind eigenständig zu buchen. Wir haben ein Abrufkontingent im Hotel Oldenburg erhalten. Das Hotel befindet sich direkt neben dem GLS Campus. Ein Einzelzimmer kostet dort allerdings 128,00 € inkl. Frühstück. Anderweitige günstige Hotels finden Sie in Berlin Prenzlauer Berg in der Nähe der Tagungsstätte.
Veranstalter
Auf Beschluss von Bundestag und Bundesregierung wurde das TOA-Servicebüro als überregionale Zentralstelle zur Förderung des Täter-Opfer-Ausgleichs eingerichtet. Es ist eine Einrichtung des DBH e.V. - Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik - und wird zum Großteil aus Mitteln des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz gefördert.
Bei inhaltlichen und organisatorischen Fragen wenden Sie sich bitte an Frau Fahl:
Tel.: (0221) 94 86 51 22 oder
E-Mail: info@toa-servicebuero.de
Website: www.toa-servicebuero.de
Vertragsbedingungen
Anmeldeschluss ist der 23. März 2020. Stornierungen müssen grundsätzlich in Textform erfolgen. Kostenlose Stornierungen von bereits verbindlich angemeldeten Teilnehmenden müssen bis zum Anmeldeschluss im TOA-Servicebüro vorliegen. Für Stornierungen nach dem 23. März 2020 bis zum Veranstaltungsvortag (Werktag) wird eine Ausfallgebühr in Höhe von 50% der Seminargebühr zusätzlich der Stornierungsgebühren des jeweiligen Tagungshauses (Verpflegung) berechnet. Bei Absage am Veranstaltungstag oder bei Nichterscheinen der Teilnehmerin / des Teilnehmers wird die vollständige Teilnahmegebühr fällig.
Wir bitten um Verständnis, dass wir uns Absagen oder Änderungen des Seminars vorbehalten müssen. Das ist insbesondere bei Ausfall der Dozierenden oder bei zu geringer Teilnehmer*innenzahl u. ä. der Fall. In einer solchen Situation erfolgt eine umgehende Information.