Köln, 18. Dezember 2015
Pressemitteilung
Täter-Opfer-Ausgleich bei versuchtem Totschlag
Mediation in Strafsachen als Chance auf Heilung und Wiedergutmachung
20 Zeilen, 1.442 Anschläge
Mann stößt Frau vor die einfahrende U-Bahn
Am Montagnachmittag, den 10. August 2015, stieß ein alkoholisierter 49-jähriger Mann eine 36-jährige Frau an der Kölner U-Bahn-Haltestelle „Fuldaerstrasse“ vor eine einfahrende U-Bahn. Im letzten Moment konnte der Fahrer die U-Bahn zum Halten bringen. Wegen versuchten Totschlags befindet sich der Mann seitdem in U-Haft. Bevor es zu dieser lebensbedrohlichen Handlung kam, hatte er die Frau verbal provoziert. Als sie darauf mündlich reagierte, griff er sie an. Infolgedessen erlitt sie einen Schock.
Täter-Opfer-Ausgleich als Chance auf Heilung und Wiedergutmachung
Auf Anregung der geschädigten Person und Zuweisung durch das Gericht an die Fachstelle Waage e. V. in Köln, wurde im Rahmen einer Mediation in Strafsachen (Täter-Opfer-Ausgleich) am 15. Dezember 2015 ein Ausgleichsgespräch noch vor dem erstem Verhandlungstag durchgeführt. Dabei konnte eine Einigung erzielt werden. „Wieder ein Beweis dafür“, so Gerd Delattre, Leiter des bundesweiten Servicebüros für Täter-Opfer-Ausgleich und Konfliktschlichtung, „dass der Täter-Opfer-Ausgleich für alle Straftatbestände geeignet sein kann.“
Pressegespräch nach erstem Verhandlungstag
Am 22. Dezember findet am Landgericht Köln, Zimmer 0112, der erste Verhandlungstag statt. Sowohl der Angeklagte als auch die Geschädigte werden an diesem Tag aussagen. Im Anschluss stehen die Geschädigte und ihr Rechtsvertreter zu einem Pressegespräch zur Verfügung.
Für Rückfragen zum Täter-Opfer-Ausgleich:
Gerd Delattre
Website: www.toa-servicebuero.de
Weitere Informationen:
Über das Servicebüro für Täter-Opfer-Ausgleich und Konfliktschlichtung
Auf Beschluss von Bundestag und Bundesregierung wurde das TOA-Servicebüro 1992 als überregionale Zentralstelle zur Förderung des Täter-Opfer-Ausgleichs eingerichtet. Es ist eine Einrichtung des DBH e.V. – Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik – und wird aus Mitteln des Bundesministeriums der Justiz gefördert.
Der dahinter stehende Grundgedanke: Eine Straftat ist eine Verletzung von Menschen und Beziehungen. Eine solche Verletzung schafft Verpflichtungen. Im idealen Fall bezieht die Justiz Opfer, Täter und das Gemeinwesen in die Bemühungen um eine Verbesserung mit ein. Der zentrale Ansatz lautet: Die Bedürfnisse des Opfers und die Verantwortung des Täters, das Übel wiedergutzumachen, zu einer gemeinsamen Lösung zusammen zu führen. Dies geschieht im Täter-Opfer-Ausgleich. Das TOA-Servicebüro trägt aktiv dazu bei, diesen Weg einer konstruktiven Bewältigung des durch eine Straftat geschehenen Unrechts (Annäherung an den englischen Begriff – Restorative Justice) fest in das Strafrechtssystem zu integrieren. Weiterführende Informationen: www.toa-servicebuero.de
Pressemeldungen zum Vorfall
Kölnische Rundschau-Online:
Bild-Online:
www.bild.de/regional/koeln/bahnhof/mann-schubst-frau-vor-einfahrende-bahn-42143286.bild.html
Köln-Nachrichten:
koeln-nachrichten.de/lokales/polizeimeldungen/49-jaehriger-schubst-frau-ins-gleisbett/
Express-Online:
www.express.de/kvb-haltestelle--fuldaer-strasse--hoehenberg--besoffski-stoesst-frau-ins-gleisbett----mordkommission-ermittelt-22651650